Das Nichts frisst alles – Wie Inflation unsere Fantasie, unsere Zeit und unsere Höfe verschlingt
Ein Hochkultur-Monolog zwischen Papier, Bitcoin und dem letzten Aufstand gegen das Nichts
Ich arbeitete um die Jahrtausendwende in einem Verlag, in dem auch Michael Ende veröffentlicht wurde.
Und dort erzählte man sich die Geschichte hinter der unendlichen Geschichte.
Zehn Jahre lang arbeitete Michael Ende mit seinem Lektor an diesem Buch.
Zehn Jahre – für ein Werk, das ein ganzes Universum erschuf: Fantásien.
Ein Reich der Möglichkeiten. Der Geschichten. Der Hoffnung.
Doch Fantásien war bedroht – vom Nichts.
Ein Nichts, das kam, wenn Menschen aufhörten zu glauben.
Wenn sie das Fantastische vergaßen.
Wenn sie dem Leeren mehr vertrauten als dem Lebendigen.
Und was war der einzige Schutz gegen das Nichts?
Auryn.
Das goldene Medaillon mit den zwei Schlangen,
die sich gegenseitig verschlingen –
ein ewiger Kreislauf.
Das Symbol der Macht. Der Freiheit. Der Verantwortung.
Auryn gab dem Träger die Fähigkeit, Fantásien zu durchqueren.
Nicht mit Gewalt –
sondern mit Wunschkraft.
Mit dem Mut, Neues zu erschaffen.
Ich habe das Nichts gesehen.
Nicht nur auf dem Papier,
sondern im echten Leben.
In der Druckerei meines Vaters.
Jahrzehntelang aufgebaut.
Mit Tinte, Schweiß und Staub.
Ein Tempel für das Gedruckte, das Echte, das Feste.
Doch das Geld zerbröselte.
Die Aufträge wurden mehr.
Die Gewinne weniger.
Die Schulden größer.
Denn Fiatgeld – das Geld der Staaten –
ist nicht fest.
Es ist nicht ehrlich.
Es ist wie das Nichts:
Es hat keinen Wert,
es lebt nur vom Glauben –
und es frisst alles, was Bedeutung hat.
Und die Bauern?
Auch sie kennen das Nichts.
Jedes Jahr aufs Neue.
Sie säen. Sie arbeiten. Sie kämpfen mit Regen und Trockenheit.
Doch der Lohn wird kleiner.
Die Preise steigen – nicht, weil der Dünger mehr wert wäre.
Sondern weil das Geld weniger wert ist.
Mehr Aufwand. Mehr Risiko. Mehr Schulden.
Und am Ende?
Ein Hof, der verkauft wird.
Ein Boden, der ausgelaugt ist.
Eine Familie, die aufgibt.
Fiat ist das große Nichts.
Es raubt den Menschen die Grundlage.
Es ist ein unsichtbarer Schwund an Bedeutung.
Und dann kam Momo.
Michael Ende hat in diesem zweiten Buch nicht nur das Nichts beschrieben,
sondern die Mechanik dahinter:
Die grauen Herren.
Die Zeitdiebe.
Sie lebten von den Zeitblüten der Menschen –
und ließen ihnen nur Stress, Angst und Schuld zurück.
Sie sagten: Spare Zeit.
Arbeite mehr.
Werde effizient.
Aber was sie wirklich wollten, war:
Dass du aufhörst zu leben.
Die Menschen wurden schneller, glatter, produktiver –
und vergaßen das Lachen.
Den Spaziergang.
Das Gespräch.
Die Geschichte.
Und jetzt frage ich dich:
Was ist Bitcoin,
wenn nicht unsere letzte Zeitblüte?
Was ist Bitcoin,
wenn nicht unser Auryn?
Bitcoin ist endlich.
Bitcoin ist dezentral.
Bitcoin ist nicht das Versprechen von morgen –
sondern ein Vertrag mit der Wirklichkeit.
Es frisst nicht –
es schützt.
Es belohnt Geduld.
Es macht Zeit wieder spürbar.
Es lässt dich säen,
ohne dir die Ernte zu rauben.
Bitcoin kehrt die Zeitpräferenz um –
wie Momo.
Es nimmt dir nichts –
es gibt dir zurück:
die Stunde.
die Entscheidung.
die Verantwortung.
Wir leben in einer Zeit,
in der das Nichts wieder wuchert.
In der graue Herren die Bildschirme regieren.
In der Fiatgeld wie Nebel alles umhüllt –
aber nichts trägt.
Doch wie in der unendlichen Geschichte,
kann ein einziger Wunsch
eine neue Welt erschaffen.
Und wie in Momo
kann eine einzige Blume
die Zeit zurückbringen.
Bitcoin ist das Auryn unserer Zeit.
Ein Werkzeug für alle,
die nicht vergessen wollen,
was Bedeutung hat.
