Der Mensch ist ein handelndes Wesen – wer das nicht versteht, versteht weder Wirtschaft noch Ethik.
Andreas Tiedtke
Was haben Dante, Ludwig von Mises und die Landwirtschaft gemeinsam? In Folge 2 unseres Podcasts „Raus hier!“ sprechen Aukse und Anja mit Andreas Tiedtke über nichts Geringeres als die geistige Befreiung des Menschen – von Zwang, von Ideologie, vom Staat.
Andreas ist Vorstand des Ludwig von Mises Instituts Deutschland und Autor des Buches Der Kompass zum lebendigen Leben, in dem er die Praxeologie – also die Logik des Handelns – über die Ökonomie hinaus auf Psychologie, Ethik und Gesellschaft überträgt.
Vom Methodenstreit zur Freiheitsphilosophie
Im Gespräch erklärt Andreas, warum die herkömmliche Volkswirtschaftslehre letztlich nichts anderes ist als Wirtschaftsgeschichte – weil sie nur beobachtet, interpretiert und mutmaßt, anstatt logisch abzuleiten. Die Österreichische Schule dagegen arbeitet mit einem klaren Ausgangspunkt: Der Mensch handelt. Daraus lassen sich deduktiv Aussagen über Wirtschaft, Ethik und sogar über die Seele ableiten.
Das Ziel? Freiheit statt Zwang. Denn wo Zwang herrscht – ob beim Maskentragen, Impfen oder bei der Landwirtschaft – da liegt eine Aggression gegen friedliche Menschen vor.
Was Kapitalismus wirklich bedeutet
Tiedtke entlarvt den politischen Kampfbegriff „Kapitalismus“ und kehrt ihn zu seiner ursprünglichen Bedeutung zurück: freiwilliger Austausch ohne Zwang. Alles andere – Staatsaufträge, Regulierung, Besteuerung, Subventionen – gehört zur Sphäre der Gewalt, nicht des Marktes.
Stichwort Landwirtschaft: Tiedtke zeigt, wie die politische Steuerung von Bauern (über Subventionen und Regulierungen) nicht nur wirtschaftlich schädlich ist, sondern Ausdruck eines tieferliegenden Staatsmilitarismus – eines Autarkiedenkens, das Menschen als strategische Assets behandelt.
Der Staat als Raubmodell – und seine kommende Ablösung
Franz Oppenheimer nannte es das „politische Mittel“: Der Staat ist historisch aus der Herrschaft einer Gruppe über eine andere hervorgegangen – legitimiert durch jahrhundertelange Propaganda. Doch das Modell gerät ins Wanken. Junge, mobile Menschen verlassen steuerlich übergriffige Staaten und bauen neue, dezentrale Souveränitäten auf – ganz nach dem Motto:
„Geh dorthin, wo man dich am besten behandelt.“
Tiedtke macht klar: Der demokratische Wohlfahrtsstaat ist nur ein Geschäftsmodell – und zwar ein auslaufendes.
Vom Staatsglauben zur Hochkultur
Ein Highlight dieser Folge ist der Bogen, den Andreas Tiedtke spannt: Von Ludwig von Mises über Dante bis Richard Wagner erklärt er, wie die großen Künstler und Denker Europas dieselbe Wahrheit erzählen – dass der Mensch ein Selbstzweck ist, dass er Freude sucht, dass er in die Irre geht und wieder aufwacht. Und dass der Weg zur Hochkultur nur über das Individuum führt – über Selbsterkenntnis, Verantwortung und freiwilliges Handeln.
Dabei ist Dante nicht nur Literatur, sondern ein psychologisches Modell: Die göttliche Komödie als seelische Reise durch die eigenen Höllen, durch Erkenntnis und Läuterung bis zur Einsicht, dass wir alle eins sind – dass der andere meine eigene Wirklichkeit ist.
Fazit: Kein Weg zurück – aber ein Weg nach oben
Diese Folge ist keine leichte Kost, aber eine befreiende. Andreas Tiedtke nimmt uns mit auf eine Reise durch die Ökonomik, die Philosophie, die Geschichte des Staates und der Seele. Und er zeigt:
Eine Hochkultur entsteht nicht durch Verwaltung, Zwang oder Gleichschaltung – sondern durch freie Menschen, die sich selbst erkennen.
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📘 Andreas’ Buch: Der Kompass zum lebendigen Leben
🔗 Ludwig von Mises Institut: www.misesde.org