Die moderne Ernährungspolitik ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis eines ideologischen und wirtschaftlichen Machtspiels, das vor über 150 Jahren begann. Die Wurzeln reichen tief – und sie sind düster. Wer denkt, Ernährungsempfehlungen hätten stets die Gesundheit des Menschen im Sinn, sollte sich die Geschichten von Ellen G. White und John Harvey Kellogg genauer ansehen. Diese Persönlichkeiten wollten nicht nur kontrollieren, was du isst, sondern auch, wie oft du vögelst – und ob du es überhaupt tust.
Matthew Lysiak bringt es in seinem Buch Fiat Food auf den Punkt: Die Art und Weise, wie wir heute essen, wurde durch eine Mischung aus religiöser Moral, wirtschaftlicher Interessen und ideologischer Kontrolle geprägt. Und das hat massive Konsequenzen – für deinen Körper, dein Liebesleben und die Gesundheit unseres Planeten.
Wie Kellogg und White deine Triebe bändigen wollten
Beginnen wir bei Ellen G. White, einer Mitbegründerin der Siebenten-Tags-Adventisten. Für White war Fleisch nicht nur ein Lebensmittel, sondern der Ursprung „niedriger Begierden“. Sie sah im Fleischkonsum eine direkte Verbindung zu sexuellen Trieben und Sünden wie Masturbation. Ihre Lösung? Eine pflanzenbasierte Ernährung, die Körper und Geist „reinigen“ und die Triebe zähmen sollte.
John Harvey Kellogg, ein Arzt und Gesundheitsreformer, griff diese Ideen begeistert auf und machte sie zum Zentrum seiner Arbeit im Battle Creek Sanitarium. Kellogg war besessen davon, die Sexualität seiner Patienten – und der gesamten Gesellschaft – zu kontrollieren. Er glaubte, dass Fleisch den Sexualtrieb verstärke, und predigte eine fleischlose Ernährung als Weg zur Enthaltsamkeit.
Aber er wollte nicht nur predigen – er wollte handeln. Kellogg erfand die Cornflakes, die als moralisch „reines“ Frühstück das Verlangen dämpfen sollten. Kein Fleisch, keine Gewürze, kein Genuss – stattdessen eine fade Mahlzeit, die Geist und Körper beruhigen sollte. Die Cornflakes waren nicht nur ein Lebensmittel, sie waren ein Werkzeug der Kontrolle.
Von der Ideologie zur Industrie: Wie Getreide die Welt eroberte
Was als moralischer Feldzug begann, wurde bald zu einem wirtschaftlichen Imperium. Die Ideen von Kellogg und White fanden Eingang in die wissenschaftlichen Institutionen der USA, darunter das Harvard Nutrition Department. Diese Institutionen prägten die globalen Ernährungsempfehlungen, die bis heute Getreide und Zucker priorisieren – nicht, weil sie gesund sind, sondern weil sie billig und leicht zu produzieren sind.
Die Industrialisierung machte es möglich:
- Getreide als Grundnahrungsmittel: Weizen, Mais und Soja wurden auf riesigen Flächen angebaut und subventioniert. Diese Reinkulturen waren perfekt für die Massenproduktion – und perfekt, um die Kontrolle über die Lebensmittelversorgung zu zentralisieren.
- Zucker als Kalorienlieferant: Zucker war billig, energiereich und leicht zu verarbeiten. Er wurde zum Grundstoff der aufkommenden Lebensmittelindustrie, von Frühstückszerealien bis zu Fertiggerichten.
Wie Lysiak in Fiat Food beschreibt, war dies keine zufällige Entwicklung. Die Förderung von Getreide und Zucker war ein strategischer Schritt, um die Landwirtschaft zu zentralisieren und die Menschen von einer natürlichen, lokalen Ernährung zu entfremden.
Das Problem mit pflanzlichen Ölen und Linolsäure
Während tierische Produkte verteufelt wurden, rückten pflanzliche Öle wie Soja-, Sonnenblumen- und Rapsöl ins Zentrum der modernen Ernährung. Diese Öle sind reich an Linolsäure, einer Omega-6-Fettsäure, die in hohen Mengen entzündungsfördernd wirkt.
Wie Gerrit Keferstein in einem Podcast betont, ist der übermäßige Konsum von Linolsäure nicht nur ein Gesundheitsproblem, sondern ein Symptom der industrialisierten Ernährung. Pflanzliche Öle sind billig, reichlich verfügbar und perfekt für die verarbeiteten Lebensmittel, die heute die Supermarktregale dominieren – aber sie verdrängen die Fette, die unser Körper wirklich braucht, wie Omega-3-Fettsäuren aus tierischen Quellen.
Tiere sind der Schlüssel – nicht das Problem
Während Getreide, Zucker und pflanzliche Öle als „modern“ und „gesund“ propagiert wurden, begann die systematische Abwertung tierischer Produkte. Doch Tiere sind nicht nur essenziell für eine gesunde Ernährung – sie sind auch der Schlüssel zu einer regenerativen Landwirtschaft und einer widerstandsfähigen Zukunft.
1. Tierische Produkte als Nährstoffquelle
Fleisch, Eier und Milch liefern essenzielle Nährstoffe wie hochwertiges Protein, Vitamin B12, bioverfügbares Eisen und Omega-3-Fettsäuren. Diese Nährstoffe sind schwer – oder gar nicht – aus rein pflanzlicher Ernährung zu gewinnen.
2. Tiere bauen Böden auf
Gut gemanagte Weidesysteme machen Tiere zu Verbündeten der Natur. Ihr Dung nährt den Boden, ihr Weideverhalten fördert das Pflanzenwachstum, und sie helfen, Kohlenstoff im Boden zu binden.
3. Eine Landwirtschaft der Vielfalt
Tiere integrieren sich perfekt in Kreislaufsysteme, die Böden fruchtbar machen und die biologische Vielfalt fördern. Anders als Monokulturen, die Böden auslaugen, schaffen Tiere langfristige Resilienz und Stabilität.
Tiere integrieren sich perfekt in Kreislaufsysteme, die Böden fruchtbar machen und die biologische Vielfalt fördern. Anders als Monokulturen, die Böden auslaugen, schaffen Tiere langfristige Resilienz und Stabilität.
Eine freie Ernährung: Weg mit den Dogmen
Es ist Zeit, Ernährung neu zu denken. Statt ideologischen Trends zu folgen, sollten wir uns auf die Bedürfnisse unseres Körpers und die Gesundheit unseres Planeten konzentrieren. Eine freie Ernährung ist:
Nährstoffreich: Sie liefert alles, was unser Körper braucht, um zu wachsen, zu heilen und zu gedeihen.
Genussvoll: Essen ist Freude – und diese Freude sollten wir uns nicht durch Dogmen nehmen lassen.
Regenerativ: Sie baut Böden auf, stärkt die Landwirtschaft und schützt die Natur.
Die Botschaft ist klar: Lass dir nicht vorschreiben, was du essen sollst – weder von Kellogg, noch von Ernährungspyramiden, die auf Industrien basieren. Höre auf deinen Körper, iss nährstoffreich und unterstütze eine Landwirtschaft, die Leben fördert, statt es zu kontrollieren.
Denn wahre Freiheit beginnt auf deinem Teller – und in deinem Schlafzimmer.
Weiterführende Informationen
Wer tiefer in das Thema Linolsäure und Fettsäuren eintauchen möchte, dem empfehlen wir den umfassenden Kurs „Ölwechsel – Fettsäuren verstehen“ von Dr. Gerrit Keferstein. In diesem Online-Seminar werden die wissenschaftlichen Hintergründe detailliert erklärt und praktische Lösungen für den Alltag aufgezeigt.
👉 Hier geht’s zum Kurs: mojo-institut.de/courses/oelwechsel-fettsaeuren-verstehen
Ob du deine Ernährung gezielt verbessern oder gesundheitliche Beschwerden nachhaltig angehen möchtest – dieser Kurs bietet fundiertes Wissen und wertvolle Anregungen.