Rahim Taghizadegan über Staat, Wissenschaft, Bitcoin und die Kunst, ein freier Mensch zu werden
Die Wirtschaftswissenschaft ist gar keine Wissenschaft.
Der Staat schützt uns nicht.
Wissen kann nicht gelehrt werden.
Und jeder Mensch ist Unternehmer – ob er will oder nicht.
Diese Sätze stammen nicht aus einem radikalen Manifest, sondern aus der jahrzehntelangen Erfahrung eines Mannes, der wie kaum ein anderer die Illusionen unserer Zeit seziert: Rahim Taghizadegan, Physiker, Ökonom, Gründer des scholarium.at und einer der letzten authentischen Vertreter der Österreichischen Schule.
In dieser intensiven Raus hier!-Folge spricht Rahim mit Anja über das, was heute kaum jemand aussprechen will:
Wir leben in einer Welt, die sich von der Realität entfernt hat. Von echten Gefahren, echten Bedürfnissen, echter Bildung, echter Freiheit.
Und wir spüren es alle.
Wirtschaft als Ersatzreligion
Rahim beschreibt präzise, warum moderne „Ökonomie“ meist nicht Erkenntnis ist, sondern Alibi-Produktion: Modelle, die nichts erklären, aber Macht legitimieren. Daten, die nicht zur Wahrheit führen, sondern zur Rechtfertigung.
Dass ausgerechnet in der Sowjetunion die größte Zahl an Wirtschaftswissenschaftlern arbeiteten?
Kein Zufall.
In zentralisierten Systemen braucht man keine Wahrheit – man braucht Experten, die Fehler kaschieren.
Ungewissheit als Naturgesetz
Die zentrale Einsicht der Österreichischen Schule: Die Zukunft ist offen. Jede Handlung ist ein Wagnis.
Deshalb ist jeder Mensch Unternehmer.
Nicht, weil er ein Unternehmen gründet – sondern weil er entscheiden, riskieren und gestalten muss.
Jeden Tag.
Das ist Freiheit.
Und es ist anstrengend.
Aber jede Alternative führt zur Bevormundung.
Was Bildung wirklich bedeutet
Rahim beschreibt die ursprüngliche Idee von „Universitas“:
Nicht Zertifikate.
Keine Machtstrukturen.
Sondern Gemeinschaft der Lernenden.
Wissen kann man nicht in Vorlesungen schütten.
Bildung entsteht nur dort, wo Menschen:
Fragen stellen
Erfahrungen machen
Fehler wiederholen
und daraus ihre eigenen Schlüsse ziehen
Das scholarium ist genau so aufgebaut: nicht als Curriculum, sondern als lebendiger, forschender Prozess.
Der Staat als Gefahr – nicht als Schutz
Eine der stärksten Passagen: Rahim erzählt, wie er in Österreich ankommt, sein Handy plötzlich aufheult – und der Staat ohne Einwilligung Zugriff bekommt, um eine „Warnung“ zu senden.
Nicht ideologisch, sagt er.
Nur intuitiv.
Aber diese Intuition kennen heute viele: Der Staat wird nicht zur Lösung – er wird zur Bedrohung.
Nicht aus Bosheit, sondern wegen Überforderung, Fehlanreizen und Machtstrukturen, die sich selbst erhalten müssen.
Geschichtlich betrachtet kommt fast jeder Massenmord von Staaten, nicht von Individuen.
Das sollte man ernst nehmen.
Bitcoin als Werkzeug echter Souveränität
Für Rahim ist Bitcoin keine Ideologie, sondern praktischer Realismus:
mobilstes Kapital
wertstabiles Vermögen für ortsunabhängige Familien
Basis für langfristige Entscheidungen
Liquidität, ohne dem Staat ausgeliefert zu sein
Bitcoin ist kein Heilsversprechen.
Es ist ein Werkzeug, das Freiheit ermöglicht, wenn man bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.
Ein Netzwerk freier Menschen
Was Rahim heute aufbaut, geht weit über Online-Bildung hinaus: physische Orte, kleine Dörfer, Familiennetzwerke, in denen Kinder und Erwachsene lernen, leben und Verantwortung tragen können.
Nicht als Utopie.
Sondern als Antwort auf eine Welt, die immer instabiler wird.
Fazit
Dieses Gespräch ist keine klassische Podcastfolge.
Es ist eine Einladung:
die eigenen Illusionen loszulassen
die Realität zu betrachten, wie sie ist
und den Mut zu entwickeln, ein freier Mensch zu werden
Es ist ein Gespräch über Ökonomie – und gleichzeitig über alles, was Leben bedeutet.
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