Murray Rothbard lächelt verschmitzt im Vordergrund, im Hintergrund mehrere ernst dreinblickende staatstreue Ökonomen in Anzügen. Symbolbild für Paläolibertarismus versus Etatismus.

Rothbard war kein Neoliberaler. Warum das wichtig ist.

Was haben Aaron Sahr, Quinn Slobodian und Murray Rothbard gemeinsam? Nicht viel – außer dass sie alle in einem Vortrag in Hamburg genannt wurden. Doch während der eine Bitcoin fast verstanden hat und der andere den Neoliberalismus kritisiert, war Rothbard schon einen Schritt weiter: radikal, klar, kompromisslos freiheitlich. Warum er kein Neoliberaler war – und warum seine Radikalität heute wichtiger ist denn je – erklärt dieser Essay aus Sicht von How to HOCHKULTUR.
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Ein Essay über echte Märkte, falsche Etiketten – und die befreiende Kraft radikaler Gedanken

Letzten Donnerstag saßen wir beim Vortrag von Aaron Sahr im Hamburger Institut für Sozialforschung.
Ein interessanter Abend. Ein durch und durch staatlich geprägter Ökonom – vermutlich Post-Keynesianer oder MMTler – erklärt Bitcoin.
Und man merkt: Er hat sich wirklich damit beschäftigt. Er hat viel verstanden.
Aber eben nicht alles.

Der Vortrag war wie ein Puzzle mit 999 Teilen – und das letzte Stück fehlt.
Denn als es darum ging, was Geld wirklich sein sollte – und warum Bitcoin so konsequent ist – prallte er ab.
Der Gedanke, dass Geld nicht von einer staatlichen Instanz gelenkt werden muss, schien zu viel.
Geld ohne Staat? Undenkbar.

Ein Satz blieb besonders hängen:

„Einkommensschwache Menschen sparen ohnehin nicht, geben das Geld gleich aus – daher brauchen sie auch kein hartes Geld als Wertspeicher.“

Das war der Moment, an dem man als Bitcoiner kurz die Stirn runzelt.
Denn genau hier zeigt sich, wie tief der Glaube an ein steuerbares Geld sitzt.
Statt zu fragen, wie man Menschen den Zugang zu ehrlichem Geld ermöglicht, wird unterstellt, sie hätten sowieso nichts davon.
Aber genau dafür gibt es Bitcoin.

Nicht für reiche Investoren, sondern für alle, die ein bisschen Unabhängigkeit brauchen – und nicht wollen, dass ihr Erspartes vom Gelddrucker weginflationiert wird.

Und dann kam Quinn Slobodian.

Im Vortrag fiel auch sein Name – ein Historiker, der den „Neoliberalismus“ seziert.
Er beschreibt, wie wirtschaftliche Macht durch Institutionen wie WTO oder IWF von demokratischer Einflussnahme abgeschirmt wurde.
Ein zutreffender Befund, wenn man unter Neoliberalismus das Herrschaftsprojekt der globalen Eliten versteht.

Doch dann kam der Bruch:
Rothbard wurde in einem Atemzug mit diesem Neoliberalismus genannt.
Als Teil desselben Projekts.
Und hier wird’s wirklich schief.

Denn Murray Rothbard war kein Neoliberaler.
Er war das Gegenteil davon.

Was Rothbard wollte – und was nicht

Rothbard war Paläolibertärer:
Er glaubte an radikale Freiwilligkeit, an Eigentum, an Tausch ohne Zwang.
Er wollte keine „gelenkte Wirtschaft“, keine globalen Institutionen, keine Steuern, keine Zentralbank.
Er wollte eine Gesellschaft, in der niemand herrscht – und niemand beherrscht wird.

Was er sah, war:
Der moderne Staat ist kein neutraler Schiedsrichter, sondern ein Akteur.
Er verteilt nicht, er nimmt.
Und der sogenannte „neoliberale“ Kapitalismus war für ihn kein freier Markt, sondern ein staatlich gestützter Korporatismus.

Wenn heute also jemand Rothbard in dieselbe Ecke stellt wie die Mont Pèlerin Society oder Weltbank-Fans, dann versteht er weder Rothbard noch den Unterschied zwischen Markt und Macht.

Warum Radikalität wichtig ist

Rothbard war radikal –
aber nicht, weil er provozieren wollte.
Sondern weil er wusste, dass nur radikale Ideen Denkgrenzen verschieben.

Er sagte:

„Wenn wir immer nur das fordern, was innerhalb des Systems akzeptiert ist, ändert sich nichts.“

Die meisten Menschen setzen keine Revolutionen um.
Aber sie bewegen sich – wenn man ihnen einen echten Horizont zeigt.

Das ist auch unser Ansatz bei How to HOCHKULTUR:
Wir fordern nicht ein bisschen weniger Steuern.
Wir stellen die Frage, warum es überhaupt welche geben soll.
Wir diskutieren nicht über neue Geldpolitik.
Wir zeigen, dass Bitcoin gar keine Politik braucht.

Radikalität ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug.

Ein Werkzeug, um Wahrheiten sichtbar zu machen,
und Menschen zu inspirieren, selbst zu denken.

Fazit: Unterscheiden lernen

Wer Rothbard für einen Neoliberalen hält,
verwechselt Markt mit Macht,
und freiwilligen Austausch mit elitärer Steuerung.

Wer Bitcoin erklären kann, aber nicht versteht, warum Geld ohne Staat der entscheidende Schritt ist,
der hat das wichtigste Puzzlestück noch nicht gelegt.

Und wer glaubt, radikale Gedanken seien gefährlich,
der hat vergessen, dass jede echte Idee einmal radikal war.

Deshalb:
Mehr Rothbard. Mehr Klarheit. Und Mut zur Radikalität.
Nicht aus Trotz. Sondern aus Überzeugung.

Denn nur wer das Undenkbare denkt,
öffnet den Weg zu einer Welt, in der Freiheit wieder selbstverständlich ist.

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