Es gibt Sätze, die hallen lange nach. Einer davon stammt von Ulf Poschardt, Chefredakteur der Welt, der in seinem Buch Shitbürgertum nüchtern konstatiert: Die Grünen sind nicht die bunte Avantgarde, die sie zu sein vorgeben, sondern eine Bewegung mit einem autoritären Kern. Vielfalt im Kostüm, Einheitsfront im Kern. Genau diese Erkenntnis bildet den Ausgangspunkt für unsere Betrachtung – und sie führt uns unweigerlich zu Parallelen, die erschreckend vertraut klingen.
Die neue Gleichschaltung
Schaut man in das grüne Milieu, fällt sofort eine Homogenität auf, die fast ironisch wirkt: urban, wohlhabend, akademisch geprägt, überwiegend weiß. Dieselben Viertel, dieselben Cafés, dieselbe Sprache. Vielfalt wird zwar propagiert, gelebt wird jedoch eine erstaunlich einheitliche Weltanschauung.
In dieser Welt ist klar, wer recht hat und wer nicht. „Wir wissen, was Wahrheit ist“, lautet die unausgesprochene Parole. Alles andere gilt als Lüge, als Hass, als Hetze. Wer ausbricht, wer hinterfragt, wer widerspricht, wird nicht als kritischer Geist wahrgenommen, sondern als Gefahr.
Und während die Parteibasis im Chor „Kein schöner Land“ anstimmt und mit „Wir sind bereit, wenn ihr es seid“ ein vermeintlich hoffnungsvolles Signal setzt, tönt für den geschichtsbewussten Zuhörer ein Echo, das eher nach Gleichschaltung klingt als nach Demokratie.
Ökosozialismus als neue Variante
Poschardt spricht von einem neuen Autoritarismus, der sich im grünen Milieu entfaltet. Man könnte es zuspitzen: Die Grünen sind Sozialisten – keine Nationalsozialisten, sondern Ökosozialisten. Doch wer glaubt, dass diese Differenz entscheidend sei, irrt. Die Muster ähneln sich frappierend.
Damals wie heute teilt sich die Welt in Gut und Böse.
Damals wie heute reklamieren einige für sich, die Auserwählten zu sein.
Damals hießen sie „Arier“. Heute nennen sie sich „die Guten“.
Auch damals galt: Die eigene Mission ist so edel, dass sie jede Härte rechtfertigt. Wer nicht dazugehört, wer nicht gehorcht, wird ausgeschlossen, verfolgt, verächtlich gemacht.
Der autoritäre Kern
Besonders gefährlich wird es, wenn das moralische Sendungsbewusstsein auf staatliche Macht trifft. Genau das geschieht heute:
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Polizei und Staatsschutz kommen, wenn man die falschen Worte benutzt.
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Neue Gesetze definieren, was „Hass“ ist – und wer ihn angeblich verbreitet.
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Verbote regeln alles: von der Sprache über die Ernährung bis zur Mobilität.
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Kontrolle ersetzt Eigenverantwortung – für Klima, Gesundheit, Gesellschaft.
Das Vokabular ist modernisiert, die Strukturen sind dieselben geblieben: Wer das falsche denkt, das falsche sagt, das falsche tut, wird mundtot gemacht.
Die gefährliche Illusion
Das Gefährlichste an der grünen Ideologie ist nicht ihr Programm, sondern ihre Selbstwahrnehmung. Menschen, die überzeugt sind, das Gute zu verkörpern, sind zu allem bereit. Sie glauben, sie retten die Welt – und rechtfertigen damit den Entzug von Freiheit, Eigentum, Selbstbestimmung.
Poschardt hat darauf hingewiesen: Totalitarismus kommt nicht zurück im braunen Hemd. Er kommt im moralischen Gewand. Heute heißt er Klima, Diversität, Gerechtigkeit. Doch die Methoden – das Ausschalten Andersdenkender, das Errichten eines allumfassenden Kontrollstaats – ähneln erschreckend den alten Mustern.
Schluss
Es gibt nichts Gefährlicheres als Bewegungen, die glauben, sie seien die Guten. Denn sie sind bereit, alles zu opfern: Freiheit, Wohlstand, sogar Menschenleben – für ihre vermeintlich höhere Moral.
Wir sollten uns von der grünen Idylle nicht täuschen lassen. Unter dem harmonischen Gesang, unter den bunten Plakaten, unter der Inszenierung von Vielfalt liegt eine Einheitsfront, die alles kontrollieren will.
Die Lektionen der Geschichte mahnen uns: Wenn Sozialismus in neuem Kleid auftritt, bleibt er doch Sozialismus. Diesmal ist er grün. Und wer nicht aufpasst, wird erneut erleben, wie das Lied der Guten zur Diktatur der Selbstgerechten wird.