Die Modern Monetary Theory (MMT) klingt auf den ersten Blick verlockend: Staaten mit eigener Währung können angeblich unbegrenzt Geld drucken, solange die Inflation unter Kontrolle bleibt. Dieses Konzept hat in den letzten Jahren nicht nur in akademischen Kreisen Anklang gefunden, sondern auch bei Politikern, die plötzlich neue finanzielle Freiräume entdecken. Doch MMT beruht auf einem fundamentalen Denkfehler: Sie versteht nicht, dass der Staat nicht der souveräne Akteur ist, als den sie ihn darstellt, sondern ein Parasit – abhängig von der Produktivität der Wirtschaft.
Was ist MMT überhaupt?
Die Modern Monetary Theory postuliert, dass Staaten mit eigener Währung praktisch unbegrenzt Geld schöpfen können, da sie nicht auf Einnahmen angewiesen sind. Der Staat könne theoretisch alle Ausgaben finanzieren, indem er einfach neues Geld druckt. Einzige Einschränkung: Die Geldmenge muss im Gleichgewicht mit der Produktivität der Wirtschaft stehen, um Inflation zu vermeiden.
MMT-Anhänger argumentieren, dass die Staatsausgaben nur durch die reale Wirtschaftsleistung gedeckt sein müssen. Solange die Wirtschaft produktiv genug ist, könne der Staat problemlos neues Geld in Umlauf bringen. Doch hier beginnt das Problem:
Der fundamentale Fehler: Der Staat ist ein Parasit
MMT stellt den Staat als finanzielle Autorität dar, die über unbegrenzte Ressourcen verfügt. Doch diese vermeintliche Souveränität ist eine Illusion. Tatsächlich ist der Staat in diesem Modell komplett abhängig von der Produktivität der Wirtschaft. Ohne eine leistungsfähige Wirtschaft gibt es keine Basis für die Geldschöpfung.
Der Parasit-Wirt-Vergleich:
Ein Parasit ist per Definition ein Lebewesen, das von einem Wirt lebt und von ihm abhängig ist. Der Wirt kann ohne den Parasiten existieren, umgekehrt jedoch nicht. Genau so verhält es sich mit dem Staat und der Wirtschaft:
- Der Wirt (Wirtschaft): Erschafft Werte, produziert Güter und Dienstleistungen.
- Der Parasit (Staat): Zapft diese Produktivität an, um sich selbst zu finanzieren.
- Ohne Wirt kein Parasit: Wenn die Wirtschaft kollabiert, ist der Staat am Ende. Aber die Wirtschaft ohne staatliche Eingriffe? Sehr wohl lebensfähig.
Ein klassisches Beispiel:
Die Weimarer Republik in den 1920er Jahren: Der Staat druckte Geld ohne Rücksicht auf die Wirtschaftsleistung – Ergebnis: Hyperinflation. Das Problem war nicht die Druckerpresse an sich, sondern die Missachtung wirtschaftlicher Realität. Der Staat wollte Geld schaffen, ohne die notwendige Produktivität dahinter.
MMT: Der Traum von unendlicher Produktivität
MMT basiert auf der Annahme, dass die Wirtschaft immer produktiv genug bleibt, um die Geldmenge zu tragen. Doch das ist ein Trugschluss:
- Produktivität ist begrenzt: Unternehmen kämpfen um Effizienz, Innovation und Ressourcen.
- Wirtschaftskrisen sind real: Rezessionen, Pandemien oder politische Krisen können die Produktion massiv einschränken.
- Staatliche Gelddruckerei kann die Wirtschaft nicht retten: Wenn die Wirtschaft schwächelt, führt zusätzliches Geld nur zu Inflation – die Menschen verlieren das Vertrauen in die Währung.
Die Metapher der gemolkenen Kuh:
Stell dir die Wirtschaft als Kuh vor, die der Staat melkt. Solange die Kuh gesund und produktiv ist, scheint alles in Ordnung. Doch wenn die Melkmaschine (Geldschöpfung) immer weiter läuft, ohne dass die Kuh genug Nahrung (Produktivität) bekommt, wird sie irgendwann ausgemergelt und krank. Die Melkmaschine steht dann nutzlos da – denn eine tote Kuh gibt keine Milch.
Die Wirtschaft kann ohne Staat – der Staat nicht ohne Wirtschaft
Die freie Wirtschaft basiert auf freiwilligem Austausch, Angebot und Nachfrage sowie unternehmerischer Innovationskraft. Historisch gesehen konnte die Wirtschaft auch ohne zentralstaatliche Eingriffe florieren:
- Mittelalterliche Handelsstädte: Selbstverwaltete Stadtstaaten ohne zentrale Geldpolitik blühten auf.
- Bitcoin-Ökonomie: Ein dezentraler Währungsraum, der ohne staatliche Kontrolle existiert und floriert.
Der Staat als Last:
Die Wirtschaft ist nicht darauf angewiesen, dass der Staat ständig Geld in Umlauf bringt. Im Gegenteil: Staatliche Eingriffe behindern oft die unternehmerische Freiheit, die eigentliche Quelle von Wohlstand und Produktivität.
- Ohne staatlichen Zugriff kann die Wirtschaft flexibel und innovativ agieren.
- In Krisenzeiten regeln sich Angebot und Nachfrage durch freie Märkte – nicht durch staatliche Planwirtschaft.
Fazit: Der Denkfehler der MMT
Der fundamentale Fehler der MMT besteht darin, den Staat als unabhängigen, souveränen Akteur zu betrachten. In Wirklichkeit ist der Staat ein Parasit, der sich von der Produktivität der Wirtschaft ernährt. Sobald die Wirtschaft stagniert oder zusammenbricht, ist der Staat machtlos – er hat keinen Lebensnerv mehr.
Die bittere Wahrheit:
MMT führt zu einem selbstzerstörerischen Kreislauf: Der Staat druckt mehr Geld, um die Wirtschaft zu „stärken“, doch genau dadurch saugt er ihr die letzte Kraft aus. Wenn die Wirtschaft kollabiert, bleibt dem Staat nur ein riesiger Haufen wertlosen Papiers.
Die Alternative:
Statt immer mehr Zentralisierung und Staatskontrolle brauchen wir mehr Dezentralität, wirtschaftliche Eigenverantwortung und souveräne Geldsysteme – wie Bitcoin. Denn nur eine freie, unabhängige Wirtschaft kann langfristig bestehen, ohne von einem parasitären Staat ausgesaugt zu werden.
Diskutiert mit!
Was denkt ihr über die MMT und die Rolle des Staates? Ist die Wirtschaft tatsächlich der Wirt, der Staat der Parasit? Diskutiert mit uns auf Nostr und X oder direkt hier in den Kommentaren!