Ein Gespräch zwischen Benjamin Mudlack und Daniel Model – zusammengefasst für Hochkultur
Was tun, wenn ein System so kaputt ist, dass es nicht mehr repariert werden kann? Wenn die Lüge zur Norm wird, die Wahrheit als Gefahr gilt – und die Mehrheit trotzdem weiterschläft? Das Gespräch zwischen Unternehmer Daniel Model und Benjamin Mudlack, dem Autor des Buches „Neues Geld für eine freie Welt“, führt uns genau an diesen Punkt. Doch es bleibt nicht bei der Analyse – es zeigt auch den Ausweg: Bildung, Bewusstsein, Bitcoin.
Wir müssen zehnmal so lange arbeiten wie 1970 – für dieselbe Menge Gold
Der Einstieg ins Gespräch ist kein Smalltalk, sondern ein Frontalangriff auf die Realität:
„Heute muss ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in Deutschland zehnmal so lange für eine Unze Gold arbeiten wie 1970.“
Was wie eine Zahlenspielerei klingt, entlarvt in Wahrheit das Grundproblem unseres Geldsystems: Geld wird aus dem Nichts geschaffen, während echte Werte (Zeit, Arbeit, Boden, Kapital) gleichbleiben – oder knapp werden. Diese künstlich geschaffene Geldmenge führt nicht nur zu Inflation, sondern zu strukturellem Wohlstandsverlust der produktiven Bevölkerung.
Wenn der Staat alles kontrolliert – und niemand es merkt
Mudlack nennt das Kind beim Namen:
„Die wichtigsten Märkte der Menschheit sind keine Märkte mehr. Bildung, Medien, Recht, Geld – alles zwangsmonopolisiert.“
Was nach libertärer Ideologiekritik klingt, wird mit messerscharfer Logik untermauert: Wettbewerb, so Roland Bader, ist das wichtigste Entmachtungsinstrument. Wer ihn abschafft, schafft Machtkonzentration. Was folgt, ist die schleichende Transformation in eine gelenkte Gesellschaft – mit fatalen Folgen für Eigentum, Selbstverantwortung und Freiheit.
Fiat Lux? Nein. Fiat Geld. Es werde Geld.
Ein zentraler Punkt des Gesprächs: unser Geld entsteht nicht durch Leistung, sondern durch Buchungssätze.
„Geld kommt heute leistungslos in die Welt – per Mausklick.“
Ob Zentralbank oder Geschäftsbank – beide verlängern ihre Bilanz durch das einfache „Erschaffen“ von Geld. Es werde Geld – Fiat-Geld. Das Problem: wer das neue Geld zuerst erhält, kann reale Werte billig einkaufen. Alle anderen zahlen später den Preis – mit ihrer Arbeitszeit, mit steigenden Preisen, mit sinkender Kaufkraft. Der Name für dieses Phänomen: Cantillon-Effekt. Oder einfach: Umverteilung von unten nach oben.
Die Krise als Türöffner zur Wahrheit
Doch wie kommt man aus diesem ideologischen Gefängnis heraus?
Mudlack hat eine klare Antwort:
„Die Krise hilft dabei, alte Denkmuster zu verlassen.“
Er selbst beschreibt seine eigene Reise: geprägt vom Familienunternehmen, enttäuscht vom Bankwesen, verwirrt durch die Finanzkrise 2008 – und dann die Entdeckung der Österreichischen Schule. Ein intellektuelles Heimkommen. Begriffe wie Zeitpräferenz, freiwillige Ordnung, Marktlogik und dezentrales Handeln – plötzlich ergab alles Sinn.
Das Wesen des Geldes – und die große Täuschung
„Das neue Geld wird als Sparangebot vorgetäuscht – aber es wurde nie gespart.“
Wer Zinsen zentral plant, verzerrt die wirtschaftlichen Signale. Der natürliche Zinssatz entsteht durch echte Zeitpräferenzen – also die Entscheidung von Menschen, heute zu sparen, um morgen investieren zu können. Doch das Fiat-System täuscht ein Ersparnisniveau vor, das es nie gab. Die Folge: Fehlallokationen, Blasen, Zombieunternehmen, ein verzerrtes Preisgefüge. Und irgendwann: der große Knall.
Wenn Immobilien zur Spardose werden – ist alles zu spät
Ein besonders eindrucksvoller Abschnitt des Gesprächs widmet sich dem Immobilienmarkt.
„Seit 1971 haben sich die Immobilienpreise vom Nutzwert entkoppelt.“
Früher war eine Immobilie ein Ort zum Leben. Heute ist sie ein spekulatives Asset. Die Ursache? Die Geldmenge, die jährlich steigt, sucht sich einen „sicheren Hafen“ – und landet bei Beton. Doch wer keine Immobilien besitzt, verliert. Und das betrifft immer mehr Menschen.
Politische Fehlsteuerung: Von Sanktionen bis CO₂-Ablasshandel
Das Gespräch schlägt einen weiteren Bogen: von der Geldpolitik zur Energie- und Außenpolitik.
„Was wir erleben, ist die Renaissance der Moralschuldverbriefung.“
Ob CO₂-Zertifikate oder Sanktionen gegen Russland – überall dasselbe Muster: Zentralplanung ersetzt Marktlogik, Ideologie ersetzt Anreizstruktur. Sanktionen zerstören nicht die Gegner, sondern die eigene Industrie. CO₂-Abgaben retten nicht das Klima, sondern ruinieren die Kaufkraft der Menschen. Die Inflation wird moralisch aufgeladen – und so zur Tugend verklärt.
Die Wehrpflicht kommt zurück – Zwang statt Verantwortung
Einer der dramatischsten Abschnitte:
„Was kommt in der letzten Phase des Schuldenzyklus? Sehr oft: Krieg.“
Mudlack warnt vor dem historischen Muster: wenn Staaten überschuldet sind, bleibt nur noch das Ausgreifen auf Ressourcen – intern wie extern. Die Rückkehr der Wehrpflicht ist ein Symptom. Nicht Pflicht, sondern Zwang. Nicht Verteidigung, sondern Instrumentalisierung. Das Ende des freien Bürgers – und der Beginn der totalen Bewirtschaftung.
Und jetzt? Was können wir tun?
Trotz aller Analyse bleibt das Gespräch nicht in der Lähmung stecken. Im Gegenteil:
„Der wertvollste Sachwert ist nicht Gold oder Bitcoin. Es ist Bildung. Es ist das, was zwischen den Ohren liegt.“
Mudlack plädiert für Aufklärung, Eigenverantwortung, Netzwerke, starke Familien und ein neues Geldsystem auf Basis freiwilliger Wahl. Bitcoin wird explizit genannt – nicht als Allheilmittel, aber als Hoffnungsträger. Als Fixstern in einer Welt, in der alles ins Rutschen geraten ist.
Fazit: Die Ideen von heute bestimmen die Welt von morgen
Der Dialog zwischen Benjamin Mudlack und Daniel Model ist mehr als ein Podcast. Es ist ein Dokument der Zeit. Ein Ruf nach Klarheit, Wahrheit und Freiheit – in einer Welt, die sich zwischen Systemkollaps und Neuanfang bewegt.
„Wenn Waren nicht über Grenzen gehen, werden es Soldaten tun.“ – Bastiat
Es liegt an uns, diesen Weg zu wählen – bewusst, informiert und in Verantwortung für die nächste Generation.